Private Kranken­ver­si­che­rung

Private Krankenversicherung

In Deutschland hast Du die Wahl zwischen der gesetzlichen und der privaten Kranken­ver­si­che­rung. Bei der Entscheidung über Deinen Versicherungsschutz spielen viele persönliche Faktoren eine Rolle. Diese Entscheidung sollte gut überlegt sein, da sie langfristige Auswirkungen auf Deine finanzielle Situation haben kann.

Welche Kranken­ver­si­che­rung ist die passende für Dich? Wie unterscheiden sich die einzelnen Anbieter? Welche Leistungen kannst Du erwarten und welche Aufnahmekriterien gelten?

Vorteile der Privaten

Die private Kranken­ver­si­che­rung bietet Dir ein Leistungsspektrum, das – je nach Tarif – oft über das Minimum der gesetzlichen Kassen hinausgeht.

Ein wesentlicher Vorteil ist die bevorzugte Behandlung durch niedergelassene Ärzte und Zahnärzte. Privatversicherer beteiligen sich in der Regel mit deutlich höheren Sätzen an medizinischen Leistungen als die gesetzlichen Kassen. Freie Arztwahl, volle Kostenerstattung und Vorzugsbehandlung bei Klinikaufenthalten sind nur einige der Vorteile, die die private Versicherung mit sich bringt.

In der privaten Kranken­ver­si­che­rung kannst Du die Höhe Deines Beitrags selbst beeinflussen, indem Du ein individuelles Leistungspaket wählst. Für viele – insbesondere für Singles, kinderlose Per­sonen und Gutverdiener – ist der private Gesundheitsschutz oft sogar günstiger als die gesetzliche Pflichtversicherung. Bereits jeder zehnte Deutsche hat daher eine private Kranken­ver­si­che­rung abgeschlossen.

Wer darf sich ver­sichern?

Selbstständige, Arbeitnehmer und Beamte
Du kannst Dich als Selbstständiger oder Freiberufler privat krankenver­sichern, unabhängig von Deinem Einkommen.

Als Arbeitnehmer hast Du die Möglichkeit, zu einer privaten Versicherung zu wechseln, sofern Dein jährliches Bruttoeinkommen ein Jahr lang über der Versicherungspflichtgrenze von 69.300 Euro liegt (entspricht 5.775 Euro im Monat; Stand 2024).

Auch Beamte und andere Beihilfeberechtigte, wie Richter oder Abgeordnete, sind in der Regel privat krankenversichert.

Die Private ist oft günstiger
Für Berufstätige mit durchschnittlichem Einkommen kann die private Kranken­ver­si­che­rung günstiger sein als die gesetzliche. Ein klarer finanzieller Vorteil ergibt sich fast immer für gutverdienende Singles und kinderlose Ehepaare, die voll berufstätig sind. Selbstständige Unternehmer und Freiberufler sind von vornherein für ihre eigene Absicherung verantwortlich.

Leistungen der Privaten

Das Leistungsspektrum der privaten Kranken­ver­si­che­rung ist in der Regel wesentlich umfangreicher als das der gesetzlichen Kassen – durch die Wahl des passenden Tarifs kannst Du über den Leistungsumfang Deines Vertrags selbst entscheiden.

Bevorzugte Behandlung
Ein bedeutendes Plus der privaten Kranken­ver­si­che­rung ist die bevorzugte Behandlung durch niedergelassene Ärzte und Zahnärzte – Privatversicherer erstatten für medizinische Leistungen in der Regel höhere Sätze als die gesetzlichen Kassen.

Hochwertige Leistungen
Als Privatpatient kannst Du je nach gewähltem Tarif von zahlreichen weiteren Vorteilen profitieren. Dazu gehören die freie Arztwahl, volle Kostenerstattung auch für alternative oder teure Behandlungsmethoden sowie Zuzahlungsfreiheit bei Medikamenten oder die Behandlung durch Heilpraktiker. Zudem erstatten private Krankenversicherer die Kosten für Zahnbehandlungen bis zu 100 Prozent – auch für Implantate und andere hochwertige Zahnersatz-Lösungen.

In der Klinik profitierst Du je nach vereinbartem Tarif von Chefarztbehandlung, Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer und freier Krankenhauswahl.

Kosten der Privaten

Du bestimmst den Beitrag
Die Höhe der Beiträge in der privaten Kranken­ver­si­che­rung hängt vom gewählten Leistungspaket ab – vom günstigen Mindesttarif für junge Selbstständige bis hin zum umfassenden Top-Tarif für Anspruchsvolle.

Die Beitragshöhe richtet sich auch nach Deinem Alter, etwaigen Vorerkrankungen sowie der gewünschten Selbstbeteiligung. In der Privatversicherung kannst Du Geld sparen, wenn Du bereit bist, einen bestimmten Betrag Deiner Krankheitskosten selbst zu tragen.

Außerdem gilt: Wer seinem Versicherer ein Jahr lang keinen Cent kostet, erhält oft ein bis drei Monatsbeiträge zurück.

Gesundheitscheck beim Arzt
Vor dem Abschluss eines Vertrags musst Du meist einen detaillierten Fragebogen zu Vorerkrankungen und möglichen Gesundheitsrisiken ausfüllen. Manchmal ist auch ein Gesundheits-Check beim Arzt notwendig.

Wichtig: Gib beim Ausfüllen des Fragebogens und beim Arztbesuch keine falschen Angaben an – das kann im Ernstfall den Versicherungsschutz kosten.

Die Richtige finden

Wenn Du Dich entschieden hast, in die private Kranken­ver­si­che­rung zu wechseln, stehst Du vor einer Vielzahl von Anbietern, die eine große Zahl von Produkten und Tarifen offerieren.

Der Abschluss einer privaten Kranken­ver­si­che­rung online ohne fachkundige Beratung ist jedoch nicht zu empfehlen: Das Thema ist komplex und es gibt viele Details zu beachten.

Thema Beitragsentwicklung

Aufgrund der ständig steigenden Kosten im Gesundheitswesen ist nicht auszuschließen, dass auch in der privaten Kranken­ver­si­che­rung die Beiträge weiter ansteigen. Dies kann zur finanziellen Belastung werden, wenn Du im Ruhestand nicht mehr über ein gleich hohes Einkommen verfügst wie in der Zeit Deiner Berufstätigkeit.

Aus diesem Grund werden zehn Prozent der Beiträge aller privat Krankenversicherten zwischen 21 und 60 Jahren einer speziellen Altersbeitragsicherung zugeführt – damit wird gewährleistet, dass Deine Beiträge auch später relativ stabil bleiben.

Wenn Du im Ruhestand sparen möchtest, kannst Du ab 65 auch in einen günstigen Standardtarif wechseln, der mindestens die Leistungen einer gesetzlichen Kasse bietet – oder Du verzichtest auf einzelne Leistungen wie beispielsweise die Chefarztbehandlung oder das Klinik-Einzelzimmer und hältst Deinen Beitrag so günstig.

Rückkehr in die Gesetzliche

Bei sinkendem Einkommen ist die Rückkehr möglich
Wenn Du aus einer gesetzlichen Kasse in die private gewechselt bist, kannst Du nicht ohne weiteres wieder zurück – es soll vermieden werden, dass Du in jungen Jahren von den niedrigeren Beitragssätzen der privaten Krankenversicherer profitierst und bei einem Wechsel im Alter steigende Beiträge umgehst.

Eine Rückkehr in die gesetzliche Kranken­ver­si­che­rung ist nur möglich, wenn Deine Einkünfte dauerhaft unter die Versicherungspflichtgrenze von 69.300 Euro (Stand 2024) sinken. Bist Du älter als 55 Jahre, musst Du weiterhin in der privaten Kranken­ver­si­che­rung bleiben.

Zurück auch bei Arbeitslosigkeit
Wenn Du Dich von der gesetzlichen Versicherungspflicht ganz befreiest, gibt es kein Zurück in die gesetzlichen Kassen mehr – eine solche Befreiung kann auf Antrag erfolgen, wenn Du in der privaten Kranken­ver­si­che­rung bleiben willst, obwohl Deine Einkünfte unter die Versicherungspflichtgrenze gefallen sind.

Die einzige Ausnahme: Arbeitslosigkeit. Wenn Du dich arbeitslos meldest, wirst Du in der Regel von der Arbeitsbehörde wieder gesetzlich versichert. Grundsätzlich sollte der Wechsel zurück in eine gesetzliche Kasse jedoch gut überlegt sein, denn dabei gehen die Altersrückstellungen verloren, die Deine private Kranken­ver­si­che­rung für Dich gebildet hat.


Persönliche Beratung zur privaten Kranken­ver­si­che­rung

Der Weg zu einer passenden Absicherung beginnt mit einer individuellen Beratung: Deshalb gleich einen kostenfreien Termin anfragen und persönlich beraten lassen!